Warum steht die amerikanische Politik still?

von Jürgen Nott

31. August 2017

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    Es ist kaum zu glauben aber trotz aller Bemühungen von Donald Trump (und bemüht sich aufrichtig) das Amt wieder loszuwerden, er muss weiter Präsident bleiben. Die letzten Tage habe ich wahllos Gesprächspartner in New York City aber auch auf ländlichen Gebieten darauf angesprochen, wie das sein kann. Vom berühmten Taxifahrergespräch – der, wie sich rausstellte, mit einer Deutschen verheiratet ist und entsetzt und mit Sorge um seine Kinder auf Washington blickt – bis zum Manager globaler Unternehmen.

    Es gibt in Tat drei Lager. Demokraten, oder auch die Amerikaner die eine intellektuellere Sichtweise haben, sehen die Chance bei den Senatswahlen überwältigend zu gewinnen um dann alles zu blockieren, wie es die Republikaner mit Obama gemacht haben. Die Demokraten sehen ein Impeachment, und damit die Ernennung von Mike Pence zum Präsidenten kritisch, insbesondere weil dann wieder ein Profi ins Weiße Haus einziehen würde, der weiß wie das Spiel läuft.Dann gibt es die Trump Basis die überzeugt davon sind, das Trump alles versucht um „America great again“ zu machen. Daran aber von allen gehindert wird aus politisch motiviertem Neid bis hin zu Verschwörungstheorien. Dann gibt es noch die Republikaner, die glauben, dass der durch Trump verursachte Schaden aktuell so groß ist, dass sie bei den anstehenden Senatswahlen untergehen werden und dennoch die Hoffnung nicht aufgeben, das es doch noch irgendwie alles gut wird.

    Ich bleibe bei meiner schon vor Monaten formulierten Meinung: das aktuelle politische Risiko durch Donald Trump und die damit verbundene Gefahr für die globalisierte Wirtschaft, die das Wachstum der letzten Jahrzehnte erst möglich gemacht hat, wird massiv unterschätzt durch den unerschütterlichen Glauben daran, dass Aktienmärkte „long term“ nur nach oben gehen können. Ob das dann auch noch gilt, wenn nach der Industrierevolution 4.0 nur noch eine Hand voll Firmen den Großteil des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften kann, kann durchaus kritisch gesehen werden. Wenn es dann auch vielleicht auch keine Notenbanken mehr gibt, die den „Put“ stellen können das es dann vielleicht den klassischen Geldumlauf und die klassische Versorgung der Wirtschaft mit Kapital nicht mehr gibt… Food for thoughts!

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